Wie rette ich ein schlechtes Logodesign?

Wir als Unternehmer denken alle irgendwann, dass wir unser eigenes Logo mit InDesign gestalten sollten – professionell, persönlich und perfekt abgestimmt auf unser Unternehmen. Und das ohne die Kosten eines Designers! Aber am Ende sehen diese Versuche meist aus wie Experimente aus Microsofts Paint von 1990 – das digitale Äquivalent einer kindischen Bastelaktion.

Tatsächlich sind wir einfach nicht alle die Van Goghs oder Leonardo DaVincis der digitalen Welt – so wie Carolyn Davidson (die Frau, die das Nike-Logo entwickelt hat).

Wahrscheinlich haben Sie schon mal auf ein Design gesehen und schlicht das Gefühl gehabt, dass etwas „schief“ gelaufen ist – ohne genau zu wissen, was. Dabei ist ihre Wahrnehmung wahrscheinlich richtig und Ihre Kunden würden genauso von einem Logo abgeschreckt, das einfach nicht genau passt.

Deswegen ist es so wichtig, ein gut designtes Logo zu haben, das nicht nur Kunden anzieht, sondern auch langfristig die Marke Ihres Unternehmens schützt. Werfen Sie einen genaueren Blick auf das Logo, mit dem Sie unzufrieden sind (ob aus Ihrer Hand oder der eines Grafikdesigners) und fragen Sie sich:

  • Passt dieses Design wirklich zu den wichtigsten Aspekten meines Unternehmens?
  • Ist das Design in 10 Jahren noch aktuell?
  • Passen die Farben im Logo alle zum Brand-Guide und den gewählten Farben?
  • Sind die Abstände gleichmäßig und passend?
  • Sieht dieses Design auch größer, kleiner und auf verschiedenen Medien gut aus?

Wenn Ihnen die Antworten auf einige dieser Fragen nicht gefällt, dann sollten Sie noch mal neu starten und sich das Logo sehr kritisch ansehen, um zu entscheiden, was davon zu retten ist.

Hier haben wir einige Tipps für Sie, um Ihr Unternehmens-Logo doch noch zu retten.

Schnelle Tipps, um ein schlechtes Logo-Design zu retten

Fixen Sie das Layout des Logos

Wenn Ihnen zwar die Schriftart und Farben gefallen, aber nicht der Gesamteindruck, sollten Sie den Stil etwas ändern.

Nicht alle Logostile passen zu jedem Unternehmen. Technologieunternehmen oder Online-Apps sollten beispielsweise klassische Wappen-Logos vermeiden und stattdessen auf Initialen- oder Wort-Marken setzen. Restaurants, Bars oder Salons können andererseits auch mit einem retro angehauchten Logo gut fahren.

Wenn Sie den Stil Ihres Logos anpassen wollen, sollten Sie die Elemente bewegen und ausprobieren, in welcher Anordnung sie besser wirken. Wenn Sie vorher eine Kombination aus Bild und Text gewählt haben, kann es sein, dass es schon reicht, das Bild nach links, rechts, oben oder unten zu bewegen. Oder Sie ändern das Logo von einer Kombination zu einem Emblem oder Siegel – dabei verschwindet das Bild und der Name des Unternehmens ringt sich um eine Form.

Egal, für welchen Stil Sie sich entscheiden: Denken Sie daran, dass es auf den Abstand zwischen den Elementen ankommt.

Ändern Sie die Schriftart

Logostile und -farben sind wichtige Aspekte eines Logodesigns. Logodesigner fragen ihre Auftraggeber oft, welche Farben sie mögen und vergessen dabei, sich mit der Schriftart zu beschäftigen.

Auch für die können Sie eine Vorliebe oder Abneigung haben und sie geben ihren Kunden sofort wichtige Informationen über Ihr Unternehmen. Die richtige Typographie bestimmt den Typ Ihres Unternehmens in den Augen Ihrer Kunden und schon kleine Änderungen können Sie zufrieden stellen.

Wenn Sie ein exklusives Restaurant betreiben, sollte die Schrift in Ihrem Logo kursiv gewählt sein, mit dünner Signierung. Eine Kindertagesstätte dagegen sollte eine fröhliche, robuste Schriftart wählen.

Egal in welcher Branche Sie aktiv sind, achten Sie immer darauf, dass die Schriftart leserlich ist! Kunden sollten die Schriftart auch mit etwas Abstand oder auf Ihrem Smartphone lesen können – nicht nur mit Mühe und auf riesiger Größe im Schaufenster Ihres Geschäfts.

Ein wesentlicher Fehler ist auch, zwei oder mehr völlig unterschiedliche Stile gedankenlos zu kombinieren. Wer kein Profi ist, sollte sich auf eine einzige Schriftart beschränken, die nach Möglichkeit nicht von der Konkurrenz genutzt wird.

Variieren Sie auch die Schriftart in Kombination mit der Farbe – manchmal muss eins von beidem geändert werden, damit das andere passt.

Farben ändern

Die Psychologie der Farben und wie sie Gefühle beeinflussen ist ein viel betrachtetes Feld, das in den letzten Jahrzenten noch mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Rot wird mit Fast-Food-Ketten assoziiert, Orange gehört zu Reisen oder Fitness, Grün und Blau signalisieren Bildung, Banken und Jura – Schwarz, weiß und Grau dagegen finden sich in den bunten Branchen der Mode und Technologie.

Eine unpassende Farbauswahl kann Kunden von Ihrem Geschäft abschrecken. Selbst minimalistische Logodesigns wirken überladen, wenn Sie mehr als drei oder vier Farben einsetzen.

Setzen Sie die Farben auf ein Schwarz-Weiß-Design zurück. Wenn Sie damit einen besseren Eindruck erzeugen, ist das ein Hinweis, dass Ihr Problem in der Farbwahl liegt.

Starten sie neu mit den Farben und experimentieren Sie etwas – am besten zurückhaltend. Belassen Sie einige Elemente grau, schwarz oder weiß und probieren Sie eine Kernfarbe aus: Rot im Icon, während die Schrift schwarz bleibt oder andere Kombinationen.

Entfernen Sie Design-Elemente

Haben Sie schon mal ein Shirt angesehen und sich schnell gedacht „Das ist nicht mein Muster“? Genauso geht es vielleicht Kunden mit Ihrem Unternehmen, wenn Ihr Logo zu voll oder überladen ist.

Logodesign ist heute eher minimalistisch und versucht, dezent zu bleiben. Wieso müssen fünf Worte in den Slogan oder die Tagline, wenn auch drei genügen können? Nehmen Sie sich die Zeit, aggressiv zu reduzieren: Wörter, Formen und Farbelemente sollten rausfliegen. Einer der häufigsten Fehler im Logodesign ist das Anhäufen von Designelementen rund um den Firmennamen.

Icons wie Sternchen, Kreise oder Striche können Ihrem Logo schaden. Wenn Sie diese Elemente entfernen, entsteht oft ein „sauberer“ Look, der dem heutigen Geschmack eher entspricht und auch langfristig Bestand haben kann. Professionelle Designer können mit diesen Elementen spielen – für Laien ist die Arbeit aber meist wirklich zu schwer.

Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Logo auf das Wesentliche reduziert zu haben, sollten Sie vielleicht als nächstes mit den Schriftarten experimentieren.

Fehlt ein Icon oder Fokuspunkt?

Minimalismus mag im Trend liegen und hat sicher viele Vorteile, aber trotzdem ist Minimalismus nicht das Ultimatum für jedes Unternehmen. Viele Marken aus den Bereichen Mode, Essen oder Technologie gehören zu diesen Ausnahmen.

Kleine Unternehmen, die sich gerade etablieren, haben meist auch ein Icon in ihrem Logo – der Name ist noch nicht bekannt genug, allein zu stehen. Denken Sie an Marken wie Starbucks, Twitter oder Thyssen Krupp – sie alle haben mit Logos begonnen, die aus einem Icon und dem Unternehmensnamen bestehen. Heute erkennt man Namen oder Bild auch getrennt voneinander, aber dafür musste sich das Unternehmen zunächst etablieren.

Ein Fokuspunkt muss aber nicht immer ein Icon sein. Auch eine reine Wortmarke kann funktionieren, wie Google eindrucksvoll bewiesen hat – fast jeder erkennt den sehr einfachen Schriftzug sofort.

Vielleicht genügt es schon, nur den ersten Buchstaben Ihres Namens zu verändern – eine andere Schriftart oder Farbe kann Aufmerksamkeit erregen und gleichzeitig verhindern, dass das Logo überladen wirkt. Auch bei einem Logo aus nur zwei Initialen können Sie den ersten betonen, indem er größer oder farbiger wird, in Kapitälchen gedruckt ist oder sich anders hervortut – experimentieren Sie!

Wenn Ihnen immer noch die passende Idee fehlt, wie Sie Ihr Logo retten können, wenden Sie sich entweder an einen professionellen Logo-Designer oder starten Sie vielleicht noch mal neu mit einem Logo aus unserem Logo-Maker-Tool. So kommen Sie zu einem schönen Unternehmenslogo, das sicherlich sein Geld wert sein wird!

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